Nachdem nun die Drechselbank einsatzbereit auf ihrem Gestell stand, machte ich mich daran, einem rechteckigen Fichtenbalken (40x60mm) mit der Schruppröhre zu einem Zylinder zu formen.
Da ich bislang keinerlei Erfahrung im Drechseln hatte und ein Drechselkurs nicht in Reichweite war, hatte ich mich schon vorher durch Literaturstudium — hier sei der Klassiker 'Das Drechslerwerk' (ISBN 978-3-86630-937-1) von Fritz Spannagel erwähnt — ein bischen Theorie angeignet. Noch wichtiger ist es aber einem Drechsler in der Praxis zuzusehen, um den richtigen Gebrauch der Werkzeuge zu lernen. Da ich aber auch keinen Drechsler kenne, schaute ich mir (vor dem ersten Einschalten der Drechselbank!) diverse Drechsel-Videos an.
Als Quelle deutscher Videos seien hier die von HolzWerken genannt.
Wer des Englischen mächtig ist findet auf auf Youtube auch eine Menge Videos für Anfänger. Zum Beispiel die Videos von Mike Waldt oder Carl Jacobson.
Zum Verstehen der Entstehung von Nürnbergern (Runbacks) oder vom Einhaken (Catches) fand ich dieses Video sehr gut.
Nachdem ich mich also entsprechend vorher informiert hatte, war das Runddrechseln des Fichten-Kantels kein Problem. Danach wurde der entstandenen Zylinder mit Drehröhre, Abstecher und Meißel bearbeitet. Es kam letztlich nichts brauchbares heraus, ich bekam aber schon ein erstes Gefühl für die Drechseleisen und habe gelernt, dass der Meißel nicht so einfach zu beherrschen ist.