Rustikale Schale

Nachdem mir ein Klotz mit nasser, angestockter und zunächst unbekannter Holzart zugefallen war, beschloss ich mich daran im Grünholzdrechseln einer Schale zu üben.

Hier der Klotz im Rohzustand:

Zunächst galt es den brauchbaren vom unbrauchbaren Teil des Holzes zu trennen. Ich testete es zunächst von außen mit einem Beitel und teilte in dann mit einer Säbelsäge mit mehreren Schnitten. Mit einer Kettensäge ginge es zwar schneller, aber die besitze ich leider nicht und bei der Säbelsäge braucht man auch nicht so eine aufwendige Schutzausrüstung.

Schließlich hatte ich einen Rohling, der, mittels 75mm Planscheibe, gerade noch so auf meine Drechselbank passte. Mit einem Durchmesser von ca. 30cm passte jedoch zunächst das Unterteil der Handauflage nicht unter den Rohling und musste daneben geklemmt werden.

Zur Befestigung kamen hier 4 5mm Spax-Schrauben zum Einsatz.

Vor dem ersten Einsatz der Schruppröhre legte ich noch den Riemen auf die kleinste Übersetzung. Bei einem Rohling der Größe plante ich auch keine höheren Drehzahlen. Und auf Grund der Unwucht des Rohlings war zu Beginn auch bei 300 U/min Schluß.

Der Rohling wurde dann mit der Schruppröhre und danach mit einer schweren Schalenröhre mit Ellsworth-Schliff außen grob in Form gebracht und schließlich passte auch die Handauflage unter den Rohling.

Auf den Fotos kann man gut erkennen dass ein Stück Holz schon im Rohling fehlte. Dieses sorgte in der Folge auch dafür dass der Schalenrohling seine Unwucht behielt und somit auch die Drehzahl begrenzte.

Ich höhlte nun den Rohling aus bis er eine Wandstärke von 4-5cm hatte. Danach folgten etliche Zyklen in der Mikrowelle zur Trocknung. Hierbei benutzte ich die stärkste Auftaustufe und ließ ihn nach jeder Runde auskühlen. Schließlich setzte eine Verformung ein und der Rohling verlor nicht weiter an Gewicht. Den so getrockneten Rohling spannte ich nun mit einem Backenfutter an dem vor dem Trocknen angedrehten Zapfen und gab ihm außen die (fast) endgültige Form. Die Drehzahl ließ sich nun bis auf 600 U/min steigern.

Danach folgte das Innere. Den Plan die Wandstärke auf unter 2cm zu bringen und damit die Schalenaußenseite an der defekten Seite offen zu gestalten gab ich aus Sicherheitsgründen auf, da durch das Tocknen auch schon einige Risse enstanden waren und das Holz auch teilweise schon gestockt war. Stattdessen drechselte ich zunächst das die Wandstärke an der Fehlstelle von innen auf ein paar Millimeter herunter und verkohlte danach die Fehlstelle außen mit der Lötlampe, bürstete überflüssigen Ruß herunter und versiegelte sie mit Wachs um ein Verschmieren des Rußes auf die restliche Oberfläche zu verhindern. Dach folgte dann das Schleifen innen und außen und nach dem Umspannen das Abdrehen des Zapfens und das finale Wachsen.

In der Zwischenzeit hatte ich hier ermittelt, dass es sich beim Holz um Plantane handelt.

Heraus kam nun diese rustikale Schale:

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One comment on “Rustikale Schale

  1. Hallo Mad Eira,

    Wahnsinn! Wenn man die Fotos mit dem Holzklotz und der Schüssel nacheinander betrachtet, mag man kaum glauben, was Du daraus „gezaubert“ hast! Sehr schöne Holzarbeit!

    eile Deine Leidenschaft mit Holz doch auch gern mit uns auf Facebook (facebook.com/SPAX)! Wir würden uns freuen, von Dir wieder zu hören!

    Viele Grüße aus Ennepetal,
    Dein SPAX-Team

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